Das Feuerschiff LEN 7

Zur Handlung: Auf dem alten Feuerschiff vor der Ostseeküste, ausgerechnet bei der letzten Wache, werden drei Schiffbrüchige an Bord genommen, die sich als gewissenlose Verbrecher herausstellen. Der Kapitän verbietet seiner Crew, sich gegen die Bewaffneten aufzulehnen. Er hofft darauf, den Konflikt ohne Tote beenden zu können. Das gelingt ihm nicht. Als alle Möglichkeiten scheitern, die Verbrecher loszuwerden und diese mit dem fest verankerten Feuerschiff ans Ufer wollen ... nun, es ist zwar ein literarisches Buch und kein Thriller, aber dennoch verrate ich hier den Schluss nicht ;-)
Die Erzählung ist literarisch hervorragend, das Psychoduell zwischen dem sadistischen Doktor Caspary und dem pflichtbewusst-störrischen Kapitän Freytag ist überzeugend und stringent. Man muss aber sagen, dass das Buch dem literatur-unkundigen Leser vom Klappentext her und damit marketingtechnisch einen falschen Eindruck vermittelt. Es wird wie ein Mainstream-Thriller dargestellt, und das ist es nicht. In Wirklichkeit keine leichte Kost, sondern eine hochliterarische Erzählung. Ich finde, man sollte Bücher nicht Zielgruppen unterjubeln, die nichts damit anfangen können. Das geht nach hinten los und führt keineswegs zu Akzeptanz.